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Pilzeonkel

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Juni/Juli

Frühling und Frühsommer bieten wohl die schönsten Tage des Jahres. Der Gartenfreund beobachtet das Wachsen seiner Pfleglinge und hofft auf eine reiche herbstliche Ernte. Die Schwimmbäder laden zu einem erfrischenden Bad und die langen Abende werden gern in froher Runde bei Bier und Bratwurst verbracht. Unsere Bergwiesen schwelgen im satten Grün der Gräser, dazwischen mischt sich das Gelb des Hahnenfußes mit dem Violett des Storchenschnabels und dem Weiß der Doldengewächse.
Allerdings macht sich das reiche Blühen für Allergiker ungünstig bemerkbar, denn ganze Wolken von Blütenstaub treiben durch die Lüfte. Sie ist auch erfüllt vom Summen zahlreicher Insektenarten, die jetzt reichlich Nahrung finden. Die Vögel sind bei der Aufzucht der Jungen, daher singen sie nicht mehr so häufig wie in den Vormonaten. Auch für die Pilzfreunde gibt es die Möglichkeit, in Wald und Flur reichlich "Beute" zu machen. Zu Anfang des Monats können wir auf kalkhaltigen Böden noch Hexenringe des sehr wohlschmeckenden Mairitterlings finden.

 


Ziegelroter Rißpilz
Inocybe patouillardii
stark giftig, kann tödlich wirken!

Mairitterling
Calocybe gambosa
wohlschmeckender Speisepilz

Sehr ähnlich, aber unter Umständen tödlich, ist der zur gleichen Zeit vorkommende Ziegelrote Rißpilz, er läuft meist erst nach dem Pflücken und längerer Liegezeit rötlich an. Auch riecht er erst obstartig und später widerlich, im Gegensatz zum immer stark nach Mehl riechenden Mairitterling. Unter den Pilzen machen sich jetzt oft schon die Stinkmorcheln geruchlich bemerkbar, noch ehe man sie im Unterholz entdecken kann. Ihre intensiven, aasartigen Ausdünstungen machen sie im reifen Zustand nur für Fliegen genießbar.
Junge Fruchtkörper, die sogenannten "Hexeneier", sind für Speisezwecke brauchbar, aber nicht jedermanns Geschmack. Nach Entfernung der festen Außenhülle und der darunterliegenden Gallertschicht kann man sie dann in Gewürz-Essig-Brühe wie saure Gurken einlegen oder wie Bratkartoffeln zubereiten, aber auch auf einer Pizza sorgen sie für Akzente. Die in Laubwäldern, Parks oder Gärten anzutreffende Speisemorchel ist dagegen ein geschätzter Leckerbissen und eignet sich auch vorzüglich zu trocknen.


Speisemorchel
Morchella esculenta
guter Speisepilz

Stinkmorchel
Phallus impudicus
ungenießbar, "Hexenei" essbar

Aber Vorsicht vor Verwechslungen mit der giftigen Frühjahrslorchel, deren Hut ist unregelmäßig hirnartig gewunden, während der Hut der Speisemorchel wabenartig, grubig-zellig ausgebildet ist. Unter Obstbäumen, vor allem Pflaumen, können wir den wenig bekannten Pflaumenrötling entdecken, er ist aber oft sehr madig. Neben diesen mehr oder weniger bekannten Pilzarten können wir um diese Jahreszeit auch Champignons und einige Röhrlingsarten, wie z. B. Birkenpilze oder Rotkappen, finden.


Blasser Pflaumenrötling
Rhodophyllus sepium
guter Speisepilz, meist sehr madig

Frühjahrslorchel
Gyromitra esculenta
stark giftig

 

Pilzberatung gibt es nur vor Ort beim Pilzberater.
Keine Essensfreigabe per Internet oder Telefon!
Bestimmung nach Bildern ist keine Essfreigabe!

 

Alle Dinge werden zu einer Quelle der Lust, wenn man sie liebt.

(Thomas von Aquin)

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